Befunderhebung und Elternberatung bei kindlichem Stottern

Beschreibung der Fortbildung:

Das Stottern ist ein komplexes Störungsbild, das im Arbeitsfeld der Logopäden und Sprachtherapeuten im Vergleich zu Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen eher selten auftritt. Eltern, die mit ihren stotternden Kindern eine logopädische Praxis aufsuchen, haben in der Regel viele Fragen:
Stottert mein Kind? Wie schlimm ist es wirklich? Geht das wieder weg?

Zu Beginn einer logopädischen Intervention bei stotternden Kindern stehen ein gelungener Beziehungsaufbau zur Familie sowie eine fundierte Befunderhebung im Zentrum. Im ersten Teil der Fortbildung geht es um die Anamnese und Diagnostik des kindlichen Stotterns sowie die möglichen Entwicklungsverläufe des Stotterns (Guitar, 2014). Da die Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und Eltern ein wichtiger Bestandteil der indirekten und direkten Therapie bei kindlichen Redeflussstörungen (Hansen & Iven, 2002; Sandrieser & Schneider, 2008) ist, befasst sich der Großteil der Fortbildung mit der Elternarbeit.

Die Ausgestaltung der Elternberatung reicht von Empfehlungen und Leitfäden (Hansen & Iven, 2002) über konkrete Kurse wie der Elterngruppe bei Mini-KiDS (Sandrieser & Schneider, 2008) bis hin zu Intensivprogrammen wie HAWESK (Lutz, 2013). Darüber hinaus gibt es diverse Ratgeber für Eltern (z.B. Hansen & Iven, 2007; bvss, 2010) oder Therapiekonzepte, die die Optimierung des sozialen Umfelds in den Mittelpunkt rücken (Starkweather & Gottwald, 1990). Zusätzlich wurde in den vergangenen 5 Jahren viel im Bereich der Redeflussstörung Stottern geforscht, was die Beratungssituation bei kindlichem Stottern oder einem bestehenden Verdacht oder Risiko für Stottern verändert. Hier muss auch die Information und der Austausch mit Ärzten beleuchtet werden.

In der ambulanten Praxis ist es aufgrund der knappen Ressourcen kaum möglich, aus dieser Vielzahl an Informationen, ein eigenes und geeignetes Konzept zu entwickeln. Die Fortbildung gibt einen Überblick über aktuelle Forschung zur Entstehung des Stotterns und daraus abzuleitender Anhaltspunkte für die Elternberatung. Zusätzlich werden folgende Fragen näher beleuchtet:
• Wie führe ich eine fundierte Befunderhebung durch?
• Was kann ich für das therapeutische Vorgehen daraus ableiten?
• Warum ist Elternberatung wichtig?
• Welche Rolle spielt die ICF in der Elternberatung?
• Welche Inhalte sollten in der Elternberatung vermittelt werden?

Wer möchte, kann gerne auch nur den 1. Tag "Befunderhebung, Anamnese, Diagnostik" mit 6 UE (= 6 FP, 120€) oder nur den 2. Tag mit dem Thema "Elternberatung" mit 8 UE (= 8 FP, 140€) buchen. Siehe verschiedene Anmeldemöglichkeiten unten.

Datum: 24./25.09.2016
Uhrzeit: 1. Seminartag 10.00 - 15.30 Uhr, 2. Seminartag 09.15 - 16.30 Uhr
Seminar Nr.: S240916SK
Dozent: Sabrina Kempf

Zielgruppe: Sprachtherapeuten (z. B. Logopäden, klinische Linguisten, akademische Sprachtherapeuten, Sprachheilpädagogen oder verwandte Berufsgruppen)
Voraussetzungen für die Teilnahme: keine

Fortbildungsgebühr: 240€ inkl. Fortbildungsunterlagen und Verpflegung
Unterrichtseinheiten und Fortbildungspunkte: 14

Anmeldung:

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