Wortabrufstörungen bei Aphasie: Grundlagen, Diagnostik, Therapie

Wortabrufstörungen zählen zu den häufigsten Symptomen bei Aphasie. Dabei kann eine identische Oberflächensymptomatik (z.B. semantische Paraphasien) durch unterschiedliche Funktionsstörungen verursacht werden (z.B. semantische Störung vs. lexikalischer Zugriff). Wesentlich für eine effektive Therapieplanung ist somit die Diagnose der zugrunde liegenden funktionalen Störung.
Einführend wird das Logogen-Modell erläutert. Der Schwerpunkt liegt hier auf den spezifischen Verarbeitungsmechanismen beim mündlichen Wortabruf und den damit assoziierten Beeinträchtigungen. Darauf aufbauend wird das diagnostische Vorgehen zur Bestimmung der funktionalen Störungen anhand modellorientierter Verfahren (z.B. Lemo - De Bleser et al., 2004) praxisorientiert erarbeitet.
Desweiteren werden Ansätze zur Behandlung von Wortabrufstörungen vorgestellt, wobei das Verständnis der verschiedenen Wirkweisen eine wichtige Rolle spielt. Neben Methoden, die die funktionale Störung des Patienten direkt behandeln, werden Verfahren vorgestellt, bei denen die Vermittlung bzw. Anwendung von Kompensationsstrategien im Vordergrund steht. Die Inhalte des Seminars werden durchgängig anhand von Übungen und Fallbeispielen vertieft.